Erfindung des Chronometers mit Doppelsekunde
A.-L. Breguet war der Begründer des modernen Chronographen, insbesondere dank seinem Chronometer mit Doppelsekunde, dem Vorläufer aller Schleppzeiger-Chronographen.
Eine Uhr, die sowohl eine Zeitspanne messen und anzeigen als auch die aktuelle Uhrzeit abbilden kann. Der Chronographen-Mechanismus, der von dem Uhrwerk des Zeitmessers angetrieben wird, steuert einen zentralen Sekundenzeiger, der gestartet und gestoppt werden kann, um die Zeit eines Ereignisses festzuhalten. Auf einem zusätzlichen kleinen Zifferblatt werden die Umdrehungen, also die verstrichenen Minuten, gezählt. Mit zwei Drückern im Gehäusemittelteil wird die Stoppfunktion bedient und der Chronograph wieder auf Null gesetzt.
Mit seiner 1820 entwickelten „Uhr mit Doppelsekunde, Observationschronometer genannt“, mit der die Messung von Zeitspannen bzw. die Dauer von zwei parallel laufenden Ereignissen möglich wurde, griff Breguet dem modernen Chronographen vor. 1822 verkaufte er seinen ersten „Zeitschreiber“ mit Tinte, den „Fatton“-Chronographen, den er gemeinsam mit dem Uhrmacher Fatton, einem seiner besten Schüler, entwickelt hatte. Dieses Instrument war mit einem Sekundenzeiger versehen, der entsprechend der verflossenen Zeit einen winzigen Tropfen Tinte auf das Zifferblatt auftrug und damit eine Zeitspanne buchstäblich aufschrieb. Dieses System wurde von Louis-Clément Breguet zur Perfektion gebracht. Er erklärte 1850 gegenüber der Pariser Akademie der Wissenschaften, dass die Idee für einen Zeitschreiber mit Tinte ursprünglich von seinem Großvater stammte und nicht vom Pariser Uhrmacher Rieussec, der rund 30 Jahre vorher, nämlich 1821, ein sehr ähnliches System hatte patentieren lassen.