Aufkommen der Guillochierung in der Uhrmacherkunst
A.-L. Breguet führte auf den Zifferblättern seiner Uhren die Guillochierung ein, die mithilfe einer Guillochiermaschine durchgeführt wurde.
Das Guillochieren gilt als mechanisches Kunsthandwerk, ein filigranes und präzises Gravieren des jeweiligen Materials mit komplexen Mustern bestehend aus geraden, gebogenen oder unterbrochenen Linien. Diese feine Arbeit wird an einer Guillochiermaschine ausgeführt, die kreisförmige Figuren oder lineare Muster zu erzeugen vermag.
Unbestreitbar war Abraham-Louis Breguet im Jahr 1786 von der Ästhetik des Endresultats beeindruckt, die dem Uhrengehäuse ein seidiges Aussehen und eine angenehme Textur verlieh. Sein wahres Interesse galt jedoch der Funktionalität, die ein Guillochiermuster bot: Diese Technik schützte vor Gebrauchsspuren und Kratzern, denen polierte Oberflächen ausgesetzt waren. Die verbesserte Lichtreflexion ermöglichte zudem ein leichteres Ablesen des Zifferblatts und bot zudem die Möglichkeit, verschiedene Funktionen mittels Verwendung unterschiedlicher Muster voneinander abzugrenzen: Stunden- und Minutenanzeige, Kleine Sekunde, Gangreserveanzeige und weitere verschiedene Zähler.
Die Verwendung von Guillochen bei der Dekoration seiner Uhren sollte für den Uhrmachermeister grosse Bedeutung erlangen. In der Tat sollte sie sogar zur Entstehung eines unverkennbaren «Breguet-Stils» führen. Die Kontraste, die die Zifferblätter nunmehr boten, ermöglichten es dem Uhrmacher, schlanke und elegante Zeiger zu nutzen statt der bisher typischen Barock-Elemente. Heute als «Breguetzeiger» bekannt, erkennt man sie an der filigranen Form, die in der berühmten durchbrochenen «Pomme»-Spitze endet. Sie erwiesen sich als sofortiger Erfolg.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts verdrängten bei den Breguet-Kreationen die guillochierten Zifferblätter zunehmend die emaillierten Varianten. Ab diesem Zeitpunkt blieb die Maison der Dekorationstechnik, die zu einem unverkennbaren Markenzeichen des Hauses wurde, treu. Die guillochierten Zifferblätter aus versilbertem Gold, die noch heute die Inschrift «Swiss Guilloché Main» tragen, sind darum auch im Großteil der aktuellen Breguet-