1923

Max Jacob, Autor von „Filibuth ou la Montre en or“

Max Jacob Breguet

"My brother left his family a gold watch which apart from its intrinsic worth in gold, was endowed with the value of its age. It was bought for one hundred francs by my grandfather Bastien Lafleur in 1804, from Breguet, the greatest watchmaker of the period."
Max Jacob
Filibuth ou La Montre en or, 1923

Im Jahr 1922 veröffentlicht Max Jacob, französischer Schriftsteller und Dichter (1876-1944), zusammen mit Apollinaire, einem der Meister der modernen Dichtung, den autobiografischen Roman Filibuth ou la Montre en Or, der 1994 nochmals veröffentlicht wird und dessen Leitmotiv – als Mittel für Jacobs Verspottung der Verrücktheit und Boshaftigkeit seiner Mitmenschen – sich um eine Breguet Uhr dreht. In einer Concierge-Wohnung in der rue Gabrielle (Jacobs Adresse, während er in Paris lebte), wird eine 1804 von Großvater Lafleur ‚von Breguet, dem größten Uhrmacher der Epoche‘ erworbene Uhr sorgsam unter Verschluss gehalten. Das kostbare Objekt ist allseits sehr begehrt und wird schließlich gestohlen. Auf seiner Reise gelangt es unter anderem in die Hände einer Sängerin der Pariser Oper, die sich gerade in Venedig aufhält, bevor es in den Besitz eines alten Dandys gerät. In den venezianischen Salons zieht sie die ganze Bewunderung der Anwesenden und das Interesse der lokalen Presse auf sich. Als Geschenk an eine Schauspielerin auf der Durchreise, die sie wiederum ihrem Bruder, einem Marineoffizier, anvertraut, wird sie später dem Minister Aristide Briand präsentiert, der sie seinerseits voller Stolz dem Präsidenten der Republik, Alexandre Millerand, vorführt. Weitere Abenteuer führen das kostbare Stück bis nach Japan und schließlich wieder zurück nach Paris in die Hände Madame Lafleurs, der Concierge in der rue Gabrielle. Immer noch höchst begehrt findet die Uhr während eines Familienstreits zum Schluss ein höchst unwürdiges Ende unter den Rädern eines Autos.